17. Historisches Trachtentreffen in Mittenwald
Am Sonntag, dem 20. Juli 2014 traf sich ein munteres Häuflein Lechler um 7:00 Uhr in der Früh am Münchner Starnberger Flügelbahnhof bzw. am Pasinger Bahnhof um mit dem Regionalzug RE 59489 nach Lösung des Werdenfels-Tickets (je 5 Leut 35 € hin und zurück) in Richtung Mittenwald aufzubrechen. Das Wetter war zumindest bis Mittag gut angesagt, aber im Hinblick auf die vorausgesagten nachmittäglichen Gewitter hatte der eine oder die andere doch ein Paraplui mitgenommen.
Im Zug wurden dann noch die letzten Kleider-, Gschnür- und Riegelhauben-Probleme gelöst – denn es war mal wieder so ein Tag, an dem beim „Ogwandn“ in da Fruah nix so recht had passn woilln.
Die Mittenwalder (Veranstalter war der Historische Spielmannszug Mittenwald) hatten ein Treffen der kurzen Wege organisiert: der Bahnhofsvorplatz wurde kurzerhand in einen Festplatz umgewandelt und keine 100 m vom Bahnhof entfernt stand das Festzelt! Zur Vorbereitung auf den Kirchenzug gab es dort erst mal eine Brotzeit (Weißwürscht oder Leberkaas bildeten die Grundlage).
Um 10:00 Uhr startete dann der Kirchenzug vom Festzelt zur Kuranlage „Puit“. Wie schon 2012 die Murnauer, so legten auch die Mittenwalder ein strammes Tempo vor – eine Marschzahl wie bei einem Bundeswehr-Eilmarsch war angesagt. Atemlos, schon leicht verschwitzt ob der Sonne und der Schwüle aber ansonsten ohne Zwischenfälle erreichten wir die Kuranlage. Dort fanden alle Teilnehmer, teils unter schattenspendenden Arkaden (glücklich, wer eine frühe Zugnummer hatte), die restlichen unter freiem Himmel einen Sitzplatz vor dem dort aufgerichteten Altar.
Die traumhafte Kulisse, die vielen Fahnenabordnungen, die seitlich ihre Aufstellung genommen hatten und das bunte Bild der Trachten ließ allen das Herz aufgehen.
Der von Sängern und Musikanten aufs Schönste umrahmte Gottesdienst, eine pfundige Predigt, die deutliche bairische Anklänge hatte, genauso wie die Lesungen – das passte alles in diesen Rahmen.
Die kurzen Grußworte der Veranstalter, des Bürgermeisters und der Ministerin Ilse Aigner, die Ministerpräsident Horst Seehofer vertrat, hatten alle denselben Tenor: Bewahren der Wurzeln, Pflege des Brauchtums und das Starksein im Glauben. Das Bild rundherum machte eindeutig klar, dass in dera Richtung bei uns in Bayern überhaupts nix feit.
Nach da Kirch Aufstellung zum großen Festzug: Bis 3 Vorreiter, 2 Ehrenkutschen, 5 Musikapellen, 4 Trommlerzüge, insgesamt 52 Zugnummern und als Abschluß der Historische Spielmannszug Mittenwald der Gastgeber abmarschbereit sind, dees dauert! So war vui Zeit zum Ratschn untranand und mit de andern Gruppn, die Mittenwalder haben uns mit kühlen Getränken versorgt – VergeltsGott dafür – und so sind wir dann gegen 1:00 Uhr Nachmittag losmarschiert. Hoaß wars, gschwitzt hamma – aber schee wars. Die Zuschauer am Rand vom Zug haben gewunken, applaudiert, Freundlichkeiten zugerufen: der Lohn für die vielen mühevollen Vorbereitungen jedes der einzelnen Teilnehmer, die dann das geschlossene Ganze abgegeben haben!
Wieder im Festzelt angekommen erwartete uns eine kühle Maß, a Hendl oder a Schweinsbratn; serviert von schnellen und freundlichen Bedienungen – auch hier ein Lob! Da konnte dann draußen das angekündigte Gewitter niedergehen, wir waren ja im Trockenen und gut versorgt – und zum Zug hoam wars àà ned weit!
Zum Schluß der Dank an die Veranstalter, den Karl Wiedemann von der Vereinigung Historischer Trachten von Altbayern, den Thomas Lutz vom Historischen Spielmannszug Mittenwald und die Gemeinde Mittenwald vertreten durch Ihren Bürgermeister Adolf Hornsteiner.