Der Flößerkulturverein in Thalkirchen hatte uns Lechler bereits zur Gründung eingeladen. Ich erinnere mich, wir tanzten den "Lauterbacher", der damaligen Vereinsvorsitzenden Frau Lauterbach zu Ehren. Auch zum 5-jährigen Jubiläum tanzten wir Lechler, sogar mit sechs Paaren. Damals im Pfarrheim von "Maria Thalkirchen" und nach einer launigen Rede des Münchner Altbürgermeisters. Wir empfanden es als hohe Ehre zum 10-jährigen Vereinsjubiläum wieder eingeladen zu werden. Diesmal waren allerdings weder eine Fahne noch ein Tanz angefragt worden - zum Glück - denn beides hätten wir ausnahmsweise an diesem Tag nicht liefern können. Spektakulär wurde der Tag dennoch. Zunächst erlebten wir eine Messgestaltung ohne musikalische Untermalung. Die eigentlich geplante Schubertmesse fiel mangels Musikant(en) aus. Der Pfarrer ging damit extrem souverän um, es wurde eine richtig schöne Messe, in der genau das gesungen wurde, was die Teilnehmer im Stande waren ohne Begleitung und ohne Rücksichtnahme auf das eigene musikalische Können in die wunderschöne Barockkirche hineinzuschmettern. Es stellte sich ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl ein.
Im Anschluss wurden die Flößer und ihre Gäste im stilecht eingerichteten Saloon des Münchner Cowboy Clubs an der Floßlände empfangen. Bei den Festreden der Vereinsvorsitzenden hörten wir Interessantes über die 110-jährige Geschichte des Münchner Cowboy Clubs (www.cowboyclub.de) und über aktuelle Entwicklungen bei den kulturell hoch engagierten Flößern (www.floesser-kulturverein.de). Wir besichtigten die, im letzten Jahr vom Verein aufgestellten, zwei Schautafeln zur Geschichte der Flößerei und hörten uns höchst Interessantes über das Wassermanagement auf und unter Münchens Boden an. Dazu war extra Frau Schaufuß, die Leiterin der Abteilung Wasserbau und Bauwerksunterhalt als Referentin eingeladen worden.
Essen und Vergnügen kamen beim Fest auch nicht zu kurz. Das profimäßig gekochte Texas Style Barbecue schmeckte hervorragend. Für die vielen unterschiedlichen Kuchen am Nachmittag war gar kein Platz mehr in meinem Magen. Einen Höhepunkt setzten gegen Ende der Feierlichkeiten die Cancan-Tänzerinnen, die im Saloon ihre Rüschenröcke schwangen, als wären sie einem Cowboyfilm entsprungen.
