König Max I Josef geb.:1756 in Mannheim - gest. 1825 in Nymphenburg
Dieser Bayerische Herrscher nennt es selbst ein „Sauglück“, dass er der Nachfolger Karl Theodors wurde, denn er war der zweitgeborene Sohn des zweitgeborenen Zweibrücker Pfalzgrafen aus dem Hause Wittelsbach.Der spätere König Max I Joseph wird mit 11 Jahren Waise. Sein Vater starb als Soldat, seine Mutter wurde davor bereits aus der Familie verbannt, nachdem sie ein uneheliches Kind bekommen hatte. Sein Onkel, der Pfalzgraf, mag ihn und hat selbst keine Kinder. Nach dessen Tod wäre der ältere Bruder von Max I Joseph, Karl August, der Nachfolger gewesen, er war aber bereits 1795, vier Jahre vor Karl Theodors Tod gestorben. Karl August hatte wiederholt verhindert, dass sein Onkel, Kurfürst Karl Theodor, Bayern gegen irgendetwas anderes z.B. die österreichischen Niederlande eintauschte. Zum Zeitpunkt des Todes von Karl Theodor hatte die Französische Revolution die Existenz eines Herrschers in den linksrheinischen Gebieten vernichtet. Max I Joseph ist zwar seit 1795 Herzog von Zweibrücken, das Herzogtum aber in Feindeshand und er befindet sich mit Frau und Kindern auf der Flucht in Mannheim. Der 43 Jährige ist damals bereits mit seiner zweiten Frau verheiratet, Karoline Friederike Wilhelmine von Baden, weil seine erste Frau, Prinzessin Auguste Wilhelmine von Hessen Darmstadt an einer Lungenkrankheit verstorben war. Der Sohn aus der ersten Ehe, der spätere König Ludwig I, ist zum Zeitpunkt von Karl Theodors Tod 13 Jahre alt, der Taufpate von Ludwig I, Ludwig XVI ist geköpft und neun Monate später kommt Napoleon an die Macht.
Als Max I Joseph vier Tage nach dem Tod Karl Theodors nach München kommt, wird er vom Volk begeistert empfangen.
Da die Österreicher gegen die Franzosen verlieren, muss Max I Joseph aus München nach Amberg und Bayreuth (damals preußischer Besitz) fliehen. Die Stimmung im Land richtet sich gegen ihn bis er sich entschließt 1801 ein Bündnis mit Frankreich zu schließen. Napoleon steht Pate, die Kroninsignien kommen aus Paris, als Max I Josef 1806 die Königswürde empfängt. Krönungsfeierlichkeiten gibt es nicht. Als Zeichen der Veränderung schneidet sich Max I Josef im Juli 1806 seinen Zopf ab. Bis zu Napoleons Russlandfeldzug führt dieses Bündnis für Bayern zu großen Gebietsgewinnen. Staatenbildung liegt im Zeitgeist. Beim Russlandfeldzug büßt Bayern 30000 Soldaten ein, aber durch einen Wechsel 1813 in die antinapolionische Koalition kommt Bayern beim Wiener Kongress letztlich gut weg.
Bis 1817 ist Maximilian von Montgelas aus Savoyen der Ratgeber von Max I Josef und derjenige mit dessen Hilfe Bayern zu einem aufgeklärten Flächenstaat zusammenwächst.
Die Leibeigenschaft wird aufgehoben, staatlicher Schulzwang wird eingeführt, die drei christlichen Konfessionen werden auf eine Ebene gestellt (Religionsedikt), das Beamtenrecht wird reformiert, durch eine Steuerreform kommt es zu einer gleichmäßigen Besteuerung, das Grundsteuerkataster wird eingeführt, die Strafjustiz wird humaner, die Staatsverwaltung wird gestrafft, indem Fachministerien, Mittel- und Außenbehörden gebildet werden. In der Konstitution 1808 werden die Gleichheit aller vor dem Gesetz, die Sicherheit von Person und Eigentum, eine unabhängige Rechtsprechung, Gewissensfreiheit und Pressefreiheit verankert.
Max I Joseph wohnt mit Vorliebe in Nymphenburg, legt sich dort eine Menagerie (Vorform eines Tierparks) zu. Josef von Baader führt im Park seinen Wasserschlitten vor, sein Fahrrad und seine Eisenbahn. 1806 weilt Napoleon in Nymphenburg.
Friedrich Ludwig Sckell gestaltet die barocke Parkanlage in einen englischen Landschaftsgarten um (1804 – 1823). Die Schlossfassade wird von Leo von Klenze entsprechend dem Zeitgeschmack des Klassizismus verändert.