An einem kühlen regnerischen Oktobersonntag brachte ein bequemer Reisebus uns Lechler und einige Freunde von der Bürkleinstraße im Lehel zum Haus der Bayerischen Geschichte nach Regensburg. Das Museum hat mir schon gleich deshalb gefallen, weil es - so wird auf einem Plakat berichtet - über eine innovative Abwasser-Wärmepumpe verfügt, die im Winter die Wärme des Abwassers nutzt, um die Räume zu beheizen. Wir wurden im Abstand von 15 Minuten in zwei Gruppen durch das Museum geführt. Ich war in der ersten Gruppe und hatte deshalb die Möglichkeit kurz noch in die zweite Führung hineinzuhören. Ich stellte fest, dass beide Führer die Bayerische Geschiche der letzten 200 Jahre sehr ansprechend und interessant präsentierten, dabei aber unterschiedliche Aspekte hervorhoben. Ich lernte, dass unsere vier Könige nie gekrönt wurden und dass sie ihren Eid auf die Bayerische Verfassung schworen, welche stark von den Errungenschaften der Französischen Revolution geprägt war, dass das Schlierseer Bauerntheater zu Beginn des vorigen Jahrhunderts durch volkstümliche Aufführungen u.a. im ausverkauften Madison Square Garden das Bild Bayerns in Übersee prägte und von Bayern aus bedeutende technische Neuerungen ihren Weg in die Welt fanden. Hier seien z.B.riesige Beleuchtungsstrahler genannt, die elektrische Beleuchtung der Kutsche von Ludwig II, oder dass die erste Jeans von einem Bayern (in Amerika) hergestellt worden war. Den meisten Lechlern haben wahrscheinlich die alten Fahrzeuge bayerischer Automobilfabrikanten besonders gut gefallen. Viele konnnten über eigene Erlebnisse mit dem Goggomobil oder ihrer Isetta berichten. Die Ausstellung war so toll, dass wir fast alle nach dem ausgezeichneten Mittagessen in den Räumlichkeiten eines alten Augustinerklosters im Regensburger Hacker Pschorr Haus noch einmal unsere Tageseintrittskarte nutzten und die Zeit bis zur Busrückfahrt noch einmal im Haus der Bayerischen Geschichte verbrachten.