Max III. Joseph - Heimat- und Brauchtumsverein Lechler München e.V.

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Kurfürst Max III Joseph     geb. 1727 in München - gest. 1777 in München
Max III Joseph ist als 10-Jähriger schwer krank. Deshalb geben seine Eltern, Kurfürst Karl Albrecht und seine Gemahlin Amalia, eine lebensgroße Silberfigur von ihm in Auftrag, die in Altötting an den Ehrenaltar gestellt wird.
Als der Vater 1745 stirbt, will Max III Joseph Frieden im Österreichischen Erbfolgekrieg. Er verzichtet auf seine Ansprüche, gibt seine Stimme bei der Kaiserwahl dem Ehemann von Maria Theresia, Franz von Lothringen. Dafür kann er seine Kurfürstenwürde und sein Land Bayern behalten. Sollen sich Preußen und Österreich miteinander streiten.
Die hohen Schuldenberge, die ihm sein Vater hinterließ, zwingen ihn bzw. seinen Hofkammerpräsidenten Maximilian von Berchem zu einer unbarmherzigen Steuerpolitik.
Durch Verzicht auf Großmachtstreben, erreicht er für die Bewohner Bayerns jedoch Großes. Genannt seien in wirtschaftlicher Hinsicht: Seidenraupenzucht, Kattun (Baumwoll)-, Strumpf- Gold- und Silberwarenmanufakturen, Kartoffelanbau, Kleeanbau. Die Rechtsreform durch Kreittmayr führt zur Einführung des Kriminalrechts, einer Gerichtsordnung, und eines Landrechts. Auch die Gründung der Akademie der Wissenschaften geht auf Kurfürst Max III Joseph zurück.
Die Porzellanmanufaktur ist auf Initiative seiner Frau, welche die Porzellanherstellung aus Meißen in ihrer sächsischen Heimat kannte, ab 1761 ins Nymphenburger Schloss gekommen.
Von Max III Joseph wird gesagt, dass er eine Künstlernatur war, gutmütig, humorvoll, volksnah. So hilft er z.B. in der Hungersnot 1771/72 dem Volk dadurch, dass er Wild schießen lässt und Getreide in Italien einkauft. Er spricht starken bayerischen Dialekt.
Unter Max III Joseph erfolgt der Rokokoinnenausbau vom Schloss Nymphenburg (1756-57 durch F. Cuvilliés und J.B. Zimmermann), ferner entsteht das Gebäude in dem sich heute das Marstallmuseum befindet.
Seine 1747 (mit 20) geschlossene Ehe mit Maria Anna Sophie, Tochter des polnischen Königs und Kurfürsten von Sachsen, bleibt kinderlos. Deshalb schließt er 1774 einen Erb- und Allianzvertrag mit dem Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz. Kurbayern und Kurpfalz, die als Wittelsbacher Besitztümer seit 1329 getrennte Wege gegangen waren, werden somit wieder als Wittelsbacher Gesamtbesitz aufgefasst.
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