Max Emanuel - Heimat- und Brauchtumsverein Lechler München e.V.

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Max II Emanuel          geb.: 1662 in München –  gest.: 1726 in München
Max Emanuel regiert ab seinem 18. Lebensjahr, davor stand er nach dem Tod seines Vaters 13 Monate unter Vormundschaft seines Onkels. König Ludwig der XIV annektierte zu Beginn von Max II Emanuels Herrschaft die Deutschen linksrheinischen Gebiete und trieb den jungen Kurfürsten, dessen Erziehung eigentlich auf Bündnisse mit Frankreich gerichtet gewesen war, in die Hände der Habsburger. Er hilft den Österreichern entscheidend auf dem Schlachtfeld vor Wien gegen die Türken (1683), schließt es aus eine Französin zur Frau zu nehmen und vermählt sich 1685 mit der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia. Diese Heirat bringt ihm nicht wie eigentlich beabsichtigt Spanien, Neapel, Mailand, Sizilien und die beiden Indien ein, sondern nur die Statthalterschaft der Niederlande. Ein Sohn hätte der Universalerbe der spanischen Monarchie werden sollen, Maria Antonia stirbt aber 1692 im Kindbett und der Sohn stirbt als Sechsjähriger, als er per Schiff nach Spanien geholt werden soll.
Theresia Kunigunde, die Tochter seines Freundes aus den Türkenkriegen und König von Polen nimmt er sich als zweite Ehefrau. Sie verbringt mehr Zeit in München als ihr Mann. Dieser wechselt im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) doch die Seiten und schlägt sich auf die Seite des Franzosen Philip von Anjou, seines Vetters. Zunächst kämpft er erfolgreich, dann muss er aber in die Niederlande und später nach Frankreich fliehen. Dort führt er so ein „Luderleben“, dass gegen ihn sogar die Reichsacht verhängt wird. Die Österreicher besetzen währenddessen Bayern. An Weihnachten 1705 kommt es zur Sendlinger Bauernschlacht. Bayern hört bis zum Rastatter Frieden 1714 auf als Gemeinwesen zu existieren.
1715 kehrt Max Emanuel im Herzen unwillig aus Brüssel heim, bringt den Wallonen Cuvilliés mit, wird begeistert empfangen, weil man sich über seine barocke Hofhaltung wirtschaftlichen Aufschwung erhofft.
Bis zu seinem Tod 1726 erweitert er in Nymphenburg die Parkanlage, gibt ihr durch Anlage eines Kanals, der von der Würm abgestochen wird, eine niederländische Note, lässt von Josef Effner, der erst 30 Jahre alt ist, die Pagodenburg bauen, stattet sie mit holländischen Kacheln aus und lässt ebenfalls von Effner fast im gleichen Zeitraum die Badenburg bauen. Antonio Viscardi baut die beiden Flügel an den Mittelbau des Landhauses an. Zukalli verändert die Fensterfront. Nymphenburg wird die Sommerresidenz der Wittelsbacher.
Bilanziert man seine Regierungszeit erreicht Max II Emanuel seine Ziele, die darin lagen mindestens König zu werden, nicht. Er übernimmt eine intakte Staatskasse und hinterlässt einen hohen Schuldenberg. Er gilt als gefühlskalt gegen seine Bayern und als selbstvergessen in seiner Liebe zur Kunst.
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